Umkehrhypothek
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Die Umkehrhypothek ist eine spezielle Form der Immobilienfinanzierung, die es vor allem älteren Eigentümern ermöglicht, das in ihrer Immobilie gebundene Kapital zu liquidieren, ohne diese verkaufen zu müssen. Die Eigentümer erhalten dabei ein Darlehen, das mit dem Wert ihrer Immobilie abgesichert ist.
Inhaltsverzeichnis
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Funktionsweise und Varianten
Die umgekehrte Hypothek stellt eine besondere Form der Immobilienfinanzierung dar, bei der bisherige Eigentümer ihre Immobilie nutzen, um entweder eine einmalige Auszahlung oder einen flexiblen Betrag zu erhalten, während die Bank durch die Grundschuld eine Sicherheit behält. Im Gegensatz zur klassischen Hypothek zahlt der Eigentümer keine monatlichen Raten zurück. Stattdessen erhält er eine Auszahlung – als Einmalbetrag, in Raten oder kombiniert. Die Rückzahlung erfolgt erst beim Verkauf der Immobilie, in der Regel nach Auszug oder Tod. Während der Laufzeit fallen Zinsen an, die dem Darlehensbetrag zugeschlagen werden. Der Darlehensbetrag, der am Ende zurückgezahlt werde muss erhöht sich somit um die Zinsen.
Rückzahlungsbedingungen
Eine Umkehrhypothek wird in der Regel erst zurückgezahlt, wenn der Eigentümer das Haus verkauft, dauerhaft auszieht oder verstirbt. Die aufgelaufenen Zinsen werden zum Darlehensbetrag hinzugefügt. Voraussetzung für dieses Produkt ist eine Immobilie mit Chance auf Wertsteigerung, hierbei wird auf die Bausubstanz und den Standort geachtet. Sollte der Verkaufserlös niedriger sein als die Restschuld, müssen Erben die Differenz nicht übernehmen (Nicht-Nachschusspflicht).
Finanzielle Struktur
Die Höhe des Darlehens ergibt sich primär aus den Parametern, wie dem Wert der Immobilie, dem Alter des Kreditnehmers und den aktuellen Zinssätzen. Die Zinsen bei einer Umkehrhypothek sind oft variabel und können sich über die Laufzeit des Darlehens ändern.
Anwendungsbereiche
Die Umkehrhypothek wird vor allem von Senioren genutzt, die im Ruhestand zusätzliches Einkommen benötigen, ohne ihre Immobilie aufgeben zu wollen. Typische Anwendungsbereiche sind:
Aufbesserung der Rente: Viele ältere Menschen haben im Alter eine geringe Rente. Durch die Umkehrhypothek können Sie ihren Lebensstandard auch in der Rente noch halten, um den Alltag besser zu finanzieren.
Deckung unerwarteter Kosten: Medizinische Ausgaben, Pflegekosten oder notwendige Renovierungen können dank der Umkehrhypothek bezahlt werden.
Erfüllung persönlicher Wünsche: Reisen, ein neues Auto oder Unterstützung für Kinder und Enkel – die Auszahlung kann flexibel für individuelle Bedürfnisse genutzt werden.
Da die Immobilie als Sicherheit dient, behalten Eigentümer ihre Rechte und müssen nicht ausziehen. Dies geringe monatliche Belastung macht die Umkehrhypothek besonders attraktiv für Menschen, die in ihrer vertrauten Umgebung bleiben möchten und gleichzeitig finanzielle Freiheit suchen.
Vor- und Nachteile sowie Voraussetzungen
Für die Aufnahme einer Umkehrhypothek müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, die sich vor allem auf die Immobilie beziehen. Sie sollte weitgehend abbezahlt und möglichst lastenfrei sein, da bestehende Schulden die Höhe des Darlehens verringern. Auch der Standort und der aktuelle Marktwert der Immobilie spielen eine entscheidende Rolle, da sie maßgeblich bestimmen, wie hoch die Auszahlung ausfallen kann. Zudem muss sich die Immobilie in einem guten baulichen Zustand befinden, um als Sicherheit für den Kreditgeber zu dienen. Eine mögliche Wertsteigerung während der Laufzeit ist zwar keine Voraussetzung, kann jedoch dazu beitragen, dass die später anfallende Restschuld durch den Verkauf besser ausgeglichen wird, da Zinsen und Gebühren dem Darlehensbetrag zugeschlagen werden.
Vorteile sind:
Liquidität im Ruhestand
Geringe monatliche Belastung
Kein Auszug notwendig
Nachteile sind:
Wachsende Restschuld reduziert Erbe
Hohe Zinsen und hohe Gebühren
Auswirkung auf die Erbschaft
Die Umkehrhypothek wirkt sich auch auf die Erbschaft aus, da die Immobilie belastet ist. Erben übernehmen das Haus mit der bestehenden Schuld, die inklusive Zinsen und Gebühren aus dem Darlehen besteht. Um das volle Eigentum an der Immobilie zu erhalten, können die Erben die Restschuld begleichen oder die Immobilie verkaufen, um das Darlehen zu tilgen. Fällt der Verkaufserlös niedriger aus als die Restschuld, greift in Deutschland die sogenannte Nicht-Nachschusspflicht: Die Erben müssen die Differenz nicht ausgleichen, sie haften also nicht über den Wert der Immobilie hinaus. Diese Regelung sorgt dafür, dass die finanzielle Belastung für die Erben begrenzt bleibt. Gleichzeitig sollten Erben beachten, dass durch die Umkehrhypothek der erzielbare Verkaufswert der Immobilie reduziert sein kann, da die aufgelaufenen Zinsen und Gebühren den Erlös mindern. Eine rechtzeitige Planung und Information der Erben ist daher empfehlenswert, um mögliche Unklarheiten und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Umkehrhypothek?
Eine Darlehensform für Senioren, um Kapital aus der eigenen Immobilie freizusetzen, ohne auszuziehen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Hypothek und einer Umkehrhypothek?
Bei einer normalen Hypothek zahlt der Eigentümer während der Laufzeit regelmäßig Tilgung und Zinsen zurück. Bei einer Umkehrhypothek hingegen erhält der Eigentümer Geld von der Bank und muss während der Laufzeit keine Rückzahlungen leisten. Die Rückzahlung – inklusive aufgelaufener Zinsen – erfolgt erst beim Verkauf der Immobilie, in der Regel nach Auszug oder Tod.
Wie wird eine Umkehrhypothek zurückgezahlt?
Die Rückzahlung wird in der Regel durch den Verkauf der Immobilie inklusive aufgelaufener Zinsen geleistet.